Die Nashörner (Originaltitel: Rhinocéros) ist ein französischsprachiges Theaterstück des rumänisch-französischen Dramatikers Eugène Ionesco, basierend auf der gleichnamigen Erzählung aus dem Jahr 1957. Es besteht aus drei Akten, die in vier Bilder unterteilt sind, und gilt als eines der klassischen Stücke des Absurden Theaters.
Ionesco beschreibt, wie sich in einer fiktiven Gesellschaft ein Mensch nach dem anderen in ein Nashorn verwandelt. Dies wird aber nur von einigen wenigen wahrgenommen; der Protagonist ist am Ende der einzige Nicht-Verwandelte. Weder Warnungen noch deskriptive Hinweise der Hauptfiguren des Stückes können daran etwas ändern; im Gegenteil – sie verschlimmern die Situation dieser Figuren, da ihnen nicht geglaubt wird.
Alle Figuren des Stückes mit Ausnahme Behringers und des Logikers erfüllen ein bestimmtes gesellschaftliches Schema, so ist zum Beispiel Hans der rechten unteren Mittelschicht und Stech dem konservativen gehobenen Bürgertum zuzurechnen. Als Gesamtheit stellen sie eine Art kleinen gesellschaftlichen Querschnitt dar, wobei anzumerken ist, dass keine der Figuren ihre Rolle verlassen kann.
Die Interpretation der Erzählung bleibt offen. Die wahrscheinlichste Interpretationsmöglichkeit ist die der Kritik an sämtlichen totalitären Regimen (Nationalsozialismus, Stalinismus und andere) und am Verhalten des Volkes, das widerstandslos folgt, als einheitliche Masse (daher das Bild der Nashörner) und aus Angst vor dem Regime. Ionesco kritisiert im Speziellen das Verhalten der Franzosen zu Beginn der deutschen Okkupation. Außerdem zeigt er auf, wie sich alle totalitären Regime vermischen, um die Orientierung der Menschen anzugreifen und Intellektuelle (vertreten durch den Logiker) sowie Bürgerliche in Herdentiere wie Nashörner zu verwandeln.
Behringer, dessen Veränderung der Zuschauer während des gesamten Stückes verfolgt, ist am Ende der Einzige, der der Krankheit, der „Rhinocérite“, widersteht. Seine Reaktion bleibt die einzige normale: „Ein Mensch, der sich in ein Nashorn verwandelt, das ist unbestritten nicht normal.“ Er könnte beispielsweise die Résistance repräsentieren, die sich während des Zweiten Weltkriegs formierte.
Ein anderer Bezugspunkt zur Interpretation des Stückes ergibt sich aus der Situation Ionescos, der, aus Rumänien geflohen, dessen quasi totalitäres Regime verabscheut und auf die Entstehung dieses Regimes verweist.
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Regie: Susan Claussen
Personen und ihre Darsteller:
Hausfrau: Sabine Volkmann
Herr Ochs: Alexander Kühl
Händlerin: Meike Marxen
Hans: Christoph Boger
Behringer: Tim Sendel
Kellnerin: Carmen Kell
Händler: Sven Methner
Älterer Herr: Axel Staudte
Logiker: Geylord Blume
Wirtin: Annelie Anhut
Daisy: Kathrin Stein
Frau Schmetterling: Carmen Kell
Stech: Sven Methner
Wisser: Axel Staudte
Frau Ochs: Meike Marxen
Feuerwehrmann: Geylord Blume
Herr Hans: Geylord Blume
Frau von Herrn Hans: Sabine Volkmann
Nashörner: fast alle
Regieassistenz: Iris Buberl, Meike MArxen
Ausstattung: Tim Sendel
Beleuchtung: Uwe Peters, Gesche Utermark-Koch
Ton: Brigitte Ziegler
Termine: 1., 3., 8., 9., 10., 13., 15. und 17. November 2019