Ball der Diebe
von Jean Anouilh (1938); deutsch von Franz Geiger
In seinen Jugenderinnerungen schreibt Anouilh, dass dieses Stück seit 1929 in seiner Schublade herumlag. Sämtliche Boulevardtheater von Paris hatten es kommentarlos zurück geschickt. Als Anouilh sich mit dem Regisseur André Barsacq anfreundete, kam das erste der „rosa Stücke“ auf die Bühne, und dieses „comédie-ballet“ brachte dem 28jährigen den ersten internationalen Erfolg. Verfasst hat Anouilh dieses Schauspiel im Alter von 19 Jahren an „drei glücklichen Vormittagen“, während er auf seine erste Jugendliebe wartete. Mit über 70 jahren bedauerte er, seither das Geheimrezept für Stücke dieser Art verloren zu haben.
In einem Dorf in Frankreich, einem langweiligen kleinen Urlaubsort, verbringen außer einer adligen Familie, bestehend aus Lady Hurf, ihren beiden Nichten Juliette und Eva und ihrem langjährigen Hausfreund Lord Edgar, auch die Finanzleute Dupont-Dufort, Mutter und Sohn ihre Ferien. Letztere bemühen sich eifrig um die Bekanntschaft der Nichten, da eine Hochzeit des Sohnes in die Adelsschicht von großem Ansehen und Nutzen wäre. Gleichzeitig treibt sich in Vichy jedoch eine Diebesbande herum. Durch Ungeschicklichkeit bisher ohne jeden Erfolg will Peterbono, der Chef, nun den großen Coup bei der reichen Adelsfamilie landen. Zu diesem Zweck verkleiden er sich und seine beiden Gesellen Hektor und Gustave als spanische Hofherren. Lady Hurf, von Langeweile geplagt, durchschaut dieses Theater zwar sofort, plant aber, Ablenkung witternd, diese Neuankömmlinge in ihren Kreis als alte Bekannte einzuführen, um sich nebenbei vor den bereits nervenden Annäherungsversuchen des jungen Finanziers und seiner ehrgeizigen Mutter zu schützen. Auch Juliette und Eva gehen auf dieses Abenteuer gerne ein, da sie die beiden Gesellen bereits zuvor kennen und teilweise schätzen gelernt haben. Madame Dupont-Dufort und ihr Sohn, die ihre Chancen schwinden sehen und eine Gefahr wittern, versuchen den Fall aufzuklären. Hierbei entstehen etliche Verwicklungen.
Personen und ihre Darsteller: Hektor: Tim Sendel Regie: Susan Claussen Ausstattung: Tim Sendel, Ulla Udluft, Andreas Volkmann Musik: Die Wallener Termine:
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